Mein „Warum“

Von mir

Was war das für ein Gefühl!? Als ich vor 2 Monaten bei meiner Ärztin war, die mich vor 7 Jahren operiert hatte. Damals, als mein Krebs wieder zurückkehrte. Als ich wirklich dachte, das war’s jetzt.

Ich saß also auf diesem Stuhl in ihrem Sprechzimmer und sie kam herein, nachdem sie sich eine halbe Stunde erst einmal meinen seitenlangen Krebsnachsorgepass angesehen hatte. Sie guckte mich an, setzte sich hin und nach einer kurzen Pause, die mir ewig vorkam, war das erste, was sie zu mir sagte: „Frau Geyer, ich bin erstaunt und sehr froh, dass ich Sie da so sitzen sehe und es Ihnen so gut geht. Das ist nach Ihrer Diagnose nicht selbstverständlich“ Wow! Das saß! Im ersten Augenblick habe ich mich riesig gefreut. Aber – so langsam sagte mir mein Kopf: Claudi, sie ist erstaunt! Und es ist nicht selbstverständlich! O.K., Hmmmm… was soll mir das sagen??? Ich habe auch nachgefragt: „Heißt das etwa, dass es anderen nicht so geht? Dass sie vielleicht …. gar nicht mehr leben???“ Ich kann es immer noch nicht so richtig in Worte fassen! Ich war erleichtert und schockiert gleichzeitig!

Als dieses Gefühlschaos vorbei war, war mir wieder einmal klar, dass ich für das, was ich tu und was ich weiß, sehr dankbar bin! Ich habe durch dieses tiefe Tal, durch das ich gegangen bin, unheimlich viel lernen dürfen! Und ich lerne! Jeden einzelnen Tag! Und weiß, dass meine Gesundheit und mein Wohlbefinden AUCH viel mit meiner Lebensweise, mit meinem Healthy Lifestyle zu tun hat! Natürlich gehört noch jede Menge Glück dazu…

Healthy Lifestyle: Eine große Säule ist hier die Ernährung.

Welche Lebensmittel biete ich meinem Körper? Wann esse ich, wieviel esse ich und esse ich richtige Lebensmittel (da steckt ja das Wort LEBEN schon drin)? Keine toten Lebensmittel (und das sind die meisten aller Lebensmittel aus dem Supermarkt).

  • Lebensmittel, die meinen Körper mit Nährstoffen versorgen und nicht mit Füllstoffen völlern!
  • Lebensmittel, die mir Energie geben und mich nicht belasten!
  • Lebensmittel, die mein Immunsystem boosten und nicht herabsetzen!
  • Lebensmittel, die mich ehrlich satt machen und nicht im Lebensmittellabor daraufhin produziert wurden, dass ich noch mehr davon will!
  • Lebensmittel, die schmecken nach dem was drin ist und nicht künstlich geschmacklich verändert wurden!
  • Lebensmittel, die auf ehrliche Art und Weise haltbar gemacht wurden, z. B. getrocknet, gefriergetrocknet, gefroren, fermentiert, eingemacht und nicht mit künstlichen Konservierungsstoffen haltbar gemacht werden. (Ich vergleiche das immer mit frischem Brot und Toastbrot. Das frische Brot hält sich so 4 – 5 Tage. Ab und zu, wenn noch was übrig ist, und ich es vergesse, dann kommt natürlicherweise Schimmel dran. Der Toast aber, der liegt schon seit einem halben Jahr in meiner Speisekammer. Und ich mag es kaum glauben, er riecht und sieht immer noch aus wie frisch.)
  • Lebensmittel, die meine guten Darmbakterien füttern, nicht meine schlechten!
  • Lebensmittel, die mich wach machen und nicht müde!
  • Lebensmittel, die mir Freude bereiten…. und jetzt kommt’s! Viele denken sich vielleicht, dass so eine Ernährung keine Freude bereiten kann! Und – doch!Bei mir war, sofort nach der Diagnose damals klar, dass ich
    a) zum Rauchen aufhöre und
    b) mich gesund ernähre. Also ich habe gar nicht lange überlegt und Gott sei Dank damals schon so einigermassen gewusst, wonach ich jetzt lieber greifen sollte, bzw. was ich jetzt lieber mal weglassen sollte.

Viele, die in ihrer Ernährung noch viele künstliche Zusätze, Zucker und Salz haben, für die ist es erst einmal eine Umstellung! Da mag das Natürliche erst einmal langweilig, fad und anstrengend sein! Aber – es ist, wie beim Sport machen. Die erste Zeit ist anstrengend! Und, ich sage mal, ab ca. 21 Tagen, stellt sich im Körper ein wohliges Gefühl ein. Es tut gut! Es fühlt sich gut an! Du wirst wieder die einzelnen Geschmacksrichtungen schmecken, dazu gehören sauer, bitter, süß, salzig und umami! Wow, das ist echt eine Geschmacksexplosion, ein Feuerwerk!

Natürlich ist es auch wichtig, Biss für Biss bewusst zu essen! Langsam zu essen, Atmosphäre schaffen und in netter Gesellschaft essen.

Der Verdauungsprozess im Körper beginnt schon mit dem bloßen Anblick oder dem Riechen eines Lebensmittels. So wird dabei schon mit der Produktion der Magensäure z.B. begonnen.
Das gilt auch für die Leber „Der Körper reagiert nicht erst auf Nahrung, wenn sie aufgenommen wurde, sondern bereits auf sensorische Signale, die mitteilen, dass sie bald ankommen wird!“

Gesund essen bereitet mir also Freude! Absolut! Pure Freude, das hat auch was mit Wertschätzung zu tun! Die Wertschätzung für Lebensmittel! Und – gesund kochen kann so einfach sein! Du musst kein Koch sein! Du musst es auch nicht von Mama gelernt haben! Natürlich wäre das die Idealvoraussetzung. Heutzutage gibt es aber so unendlich viele Möglichkeiten: Essens-Blogs, die sozialen Netzwerke, Kochkurse (auch online), Bio-Kiste zum Bestellen, Kochboxen zum bestellen, in denen frische Zutaten und Rezepte stecken, diverse Küchenmaschinen (Thermomix), die wirklich helfen können, einfacher frisch zu kochen. Es gibt tatsächlich auch Rezepte mit wenigen Zutaten, die einfach und schnell zubereitet sind und immer wieder frisch und individuell gepimpt werden können.

Ich koche auch immer etwas mehr, damit ich was für den nächsten Tag habe oder was einfrieren kann. Ich habe auch meistens was zuhause „wenn’s mal schnell gehen muss“.

Aber ehrlich – wenn ich mal nicht dazukomme, dann habe ich da auch was, wo ich weiß, da stecken alle Nährstoffe drin, die mein Körper so braucht. Es gibt „essentielle Nährstoffe“, die muss der Körper mit dem Essen aufnehmen. Z.B. essentielle Aminosäuren, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, …

Also, bevor ich mir was in der Aufbackstube hole, oder den Riegel zwischendurch, dann mische ich mir meinen Shake, pimpe ihn mit gefrorenen Beeren, Backkakao, Banane, oder Tomatensaft und ich weiß, ich bin bestens versorgt!

Ganz zum Schluss muss ich gestehen, auch ich bin nicht perfekt! Und warum auch? Das muss ja auch gar nicht sein. Vor allem, was ist schon perfekt? Wenn’s dann doch mal eine Butterbreze oder das Stück Kuchen sein soll, na dann ist es halt so! Dann schweige ich und genieße! Schließlich kann ich mich mit der nächsten Mahlzeit wieder gesund ernähren.

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